Wärmebrücken sind Schwachstellen in der Gebäudehülle, an denen im Vergleich zu den ungestörten – also wärmebrückenfreien Bauteilflachen – erhöhte Transmissionswärmeverluste auftreten. Bei gedämmten Gebäuden gewinnen Wärmebrücken zunehmend an Bedeutung, da der Wärmeverlust anteilig gegenüber wärmebrückenfreien Bauteilen ansteigt. Bei sehr gut gedämmten Gebäuden können bei Nichtbetrachtung der Wärmebrücken die Gesamtverluste über diese Stellen bis zu 40% betragen.
Neben den erhöhten Wärmeverlusten führen unbeachtete Wärmebrücken zur Absenkung der Oberflächentemperatur auf der Innenseite des Bauteils. Dies konnte bei unterschreiten der kritischen Oberflächentemperatur von ca. 12,6°C zu Schimmelwachstum führen. Außerdem führen Wärmebrücken auch zu einer Reduzierung der Oberflächentemperaturen von Bauteilen und somit zu einer verminderten Behaglichkeit der Wohnräume.
Das Planen und Optimieren von Wärmebrücken erfordert aufgrund des Zusammenspiels aus Normen, Berechnungsverfahren, bauliche Gegebenheiten usw. besonders hohe Fachkenntnis. Beim detaillierten Nachweis sind im Gegensatz zu den Regeldetails der DIN 4108 (Beiblatt 2 Gleichwertigkeitsnachweis) sämtliche Wärmebrücken des Gebäudes zu betrachten. Die Berechnung und Optimierung der Wärme-bücken können aufgrund des niedrigeren Faktors dazu verwendet werden um Dämmstarken zu minimieren bzw. ein niedriges Effizienzhausniveau zu erreichen.
Nachfolgend ein Beispiel für eine Wärmebrücke: Anschluß einer Außenwand auf einer Bodenplatte.
Wärmebrückenvermeidung:
Zur Vermeidung von Wärmebrücken gilt generell die Empfehlung, die dämmende Schicht so vollständig und lückenlos wie möglich um das beheizte Gebäudevolumen zu legen. Die dämmenden Schichten benachbarter Bauteile sollten lückenlos und ohne Dickenverminderung ineinander übergehen.